Einmal um die Welt

Champagne pools und Kaffeetassen

Ein Dorfkind in der Großstadt

Was macht man als Mensch vom Land in einer Großstadt mit knapp 5 Millionen Einwohnern? Den Kopf in den Nacken legen und staunen. Verwirrt auf google maps den Standort suchen. Neugierig trotzdem einen anderen Weg nehmen und auf schöne Cafés, ausgefallene Restaurants, verrückte Läden und Street Art stoßen. Einfach überwältigend!
Am Anfang war ich noch ein bisschen eingeschüchtert von der Wucht an Farben, Gerüchen und Geräuschen. Nachdem ich aber einige Zeit durch die Straßen gelaufen war, fühlte ich mich irgendwie heimisch. Hier kann ich das halbe Jahr verbringen, hier bleibe ich erst mal!



Einen kleinen Kultursschock habe ich schon bekommen. Immer wieder muss ich mich daran erinnern, beim Straße überqueren zuerst nach rechts zu schauen (links, rechts, links sitzt mir tief in den Knochen). Auf die Begrüßung "Hey, how are you?" antwortet man nur mit "I'm good, thanks." ohne nur einmal an die Gesundheit der anderen Person zu denken und danach zu fragen! (Absolut unvorstellbar!)

Der Sprung von Herbst zu Frühling war für mich auch eine Herausforderung. Ich musste mich erst mal auf die neue Jahreszeit einlassen. Wenn man aus dem Sommer kommt, fühlt sich ein Frühling einfach anders an, als nach einem langen Winter. Und anstatt den Anbruch der warmen Jahreszeit genießen zu können, war ich mehr auf gemütliche Tee-Abende, Kastaniensammeln und Lichterketten vorbereitet.
Stattdessen fand ich das:



Schon sehr verwirrend!

Aber Verwirrung bei Seite. Als ich dann nach einer Weile in einer hinteren Ecke der Straßen auf ein süßes Café stieß und mir der Geruch meines schwarzen Kaffees samt Karamellmuffins in die Nase stieg (zwei sehr wohlige Gerüche für mich) hat sich mein Herz für Australien geöffnet. Liebe geht wohl doch durch den Magen!



Beim anschließenden Spaziergang um den Yarra River bin ich dann auch ganz angekommen in Melbourne.




Auf ins Abenteuer! 

Nach vier Tagen in der Großstadt bin ich auch schon ausgeflogen. Vom kalten Frühling in den tropischen Sommer! Destination Rainbow Beach. Als ich hier angekommen bin, habe ich mich zum ersten Mal wirklich in einem anderen Land gefühlt. Tropische Vögel (über die riesen, truthahnähnliche Dinger bin ich immer noch nicht hinweg), Dschungel, und immer wieder Meer, Meer, Meer, soweit das Auge reicht.




Fast direkt, am nächsten Morgen, ging es dann auch schon auf nach Fraser Island - eine Insel ohne befestigte Straßen, mit einem 125km langem Strand, Heimat von 158 Dingos und 10 Arten der tödlichsten Schlangen der Welt. (Davon ist mir aber keine begegnet.) 
Schlagloch nach Schlagloch und Dühne nach Dühne haben wir in 4WD's die Insel überquert. Hinten wurden wir ganz schön durchgeschüttelt! Aber selbst am Steuer zu sitzen war ein tolles Gefühl! Rechts das Meer, links die Insel und vor dir nur Sand.. Pure Freiheit!





Meine Highlights der Insel waren zuerst die hautnahe Begegnung mit den Dingos, die immer mal wieder neugierig nach Essen schnuppern an den Wagen gerochen haben.



Lake McKenzie landet auf Platz zwei mit seinem glasklaren Wasser und reinem, weißen Sand. Der See besteht nur aus Regenwasser, ist also eigentlich auch die größte Pfütze, die ich je gesehen habe!

Erst nach links.. 

.. dann nach rechts.

An der Küste der Insel gibt es auch Riffe, die in runder Form Wasser einschließen. Natürliche Schwimmbecken sozusagen, die von über die Felsen schwappenden Wellen in einen Whirlpool verwandelt werden und so vermutlich ihren Namen - Champagne Pools - erhalten haben. Und ja, ich habe mich sehr fancy gefühlt, darin zu baden!



Das war also mein erstes Abenteuer in Australien. Weitere Updates folgen bald!

Kramar,
Eure Madilotte

Kommentare

  1. Du hast ein schönes Talent zu schreiben. Habe deinen Bericht sehr genossen.

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